Gestern, am 14.01.2025, war die Grünen-Politikerin Anna DiBari bei uns in der Apotheke. Sie ist auch Kandidatin für die anstehende Bundestagswahl für Herne.
Kennengelernt haben wir uns allerdings schon letztes Jahr: auf einer Podiumsdiskussion zum Thema \“Digitalisierung im Gesundheitswesen\“, die Dr.Willmes, ein niedergelassener Zahnarzt aus Herne am Gysenberg organsiert hatte. Wir beiden waren die einzigen Frauen auf dem Podium, das verbindet – aber Anna DiBari wollte auch mehr über die Lage der Apotheken in Deutschland erfahren.
So haben wir uns dann gestern an der Akademie getroffen, um so komplexe Themen wie Gesundheitspolitik und die Auswirkungen auf die Apotheke vor Ort zu besprechen. Es ging um Vergütung, um Krankenkassen, faire Gehälter, steigende Kosten, sinkende Margen – aber auch um Apotheke als extrem familienfreundlichen Arbeitsplatz (wir beschäftigen in der Branche 90% Frauen!) und als eine der wenigen letzten Anlaufstellen vor Ort für die Menschen. Wir sind persönlicher Ansprechpartner für die Patient*innen nicht nur in Arzneimittelfragen. Wir machen Nacht- und Notdienst, Rezepturen und können starke Schmerzmittel abgeben. Bei uns gibt’s auch Weg-Beschreibungen, im Notfall mal eine Briefmarke oder Kopie, wir haben stets ein offenes Ohr für die Anliegen der Menschen.
Damit diese wichtigen Leistungen der Apotheke vor Ort nicht durch die Politik kaputtgespart werden, braucht es mehr Geld, Bürokratieabbau und ein Umdenken der Strukturen. All das konnten wir ausführlich besprechen. Vielen Dank für das tolle, sehr offene und konstruktive Gespräch.
Heute war unsere Apothekerin Marlene Kissel-Lux zu Gast bei der Ortsgruppe Wanne-Eickel des VDK. Sie hat dort einen Patient*innenvortrag zum Thema „Optimale Arzneimitteleinnahme und -lagerung“ – also z.B. wann darf ich welche Tablette teilen, wann sollte ich meine Schulddrüsentabletten nehmen, wie lagere ich meine Hausapotheke richtig.
Es hat ihr viel Spaß gemacht.
Wenn Sie auch Lust auf einen Vortrag/Seminar/Workshop in Ihrem Verein, Schule oder Selbsthilfegruppe haben, schreiben Sie uns gerne an mk@floraapo.de.
Bock auf Feierabend um 18Uhr?Auf der Suche nach Veränderung? Mehr Team? Mehr „Wir“? Feierabend um 18Uhr?
Klar bieten wir auch übertarfiliche Bezahlung an, digitales Büro, flexible Arbeitszeiten, sind Weiterbildungsstätte für Offizinpharmazie…das können andere auch.
Wenn Sie als Apotheker*in oder PTA eine Veränderung suchen für 20-40h/Woche ab sofort oder auch später, dann schicken Sie uns Ihre Bewerbung gerne an hgk@floraapo.de und finden Sie heraus, was es heißt, Teil UNSERES Teams zu werden!
Wir freuen uns auf Sie!
AusbildungAlfred Kallinowski berichtet:
Vor über 100 Jahren: Amtmann bestimmte über Lohnerhöhung: Früher bestimmte der Eickler Amtmann über Lohnerhöhungen für Gemeindeangestellte
Nicht nur heute sind die Lebenshaltungskosten teuer, denn diese Sorge kannte man auch schon vor über 100 Jahren. Der Eickler Magistrat unter Vorsitz von Amtmann Karl Berkermann erwog 1908 eine Teuerungszulage für die Gemeindeangestellten.
In der Eickler Bürgerschaft wurde diese Angleichung der Gehälter an die gestiegenen Preise heftig diskutiert. Der Beschlussfassung lag ein ausgearbeiteter Entwurf zugrunde, der die Bewilligung einer Teuerungsrate von acht Prozent vorsah. Als schlagkräftigstes Argument für die Gehaltserhöhung führte ein Teil der Gemeindevertreter ins Feld, dass zuvor in der für Eickel zuständigen Kreisstadt Gelsenkirchen Teuerungszulagen an die Bediensteten bereits gewährt wurden. Der andere Teil machte geltend, dass man der steuerzahlenden Bevölkerung ohne allzu zwingende Notwendigkeit keine neuen Opfer auferlegen dürfe. Vor allem die Bergleute der heimischen Hannover und Hannibal schimpften, weil man schon jahrelang vergeblich auf eine Schichtlohnerhöhung warte und die Zuzahlung zur Knappschaftsversicherung ohne Leistungssteigerung ständig zunimmt.
Schließlich einigten sich die Eickler Gemeindeväter darauf, ihren Angestellten wenigstens fünf Prozent „draufzulegen“. Und das alles ohne Mitwirkung der Gewerkschaft, die damals bei Tarifauseinandersetzungen kaum ein Mitspracherecht hatte.
Dabei muss man bedenken, dass die Angestellten einer Gemeinde wie Eickel seinerzeit im Monat durchschnittlich nicht mehr als 200 Mark nach Hause trugen. Angesichts dieser „horrenden Summe“ war das „Zubrot“, das die Verantwortlichen ihren Mitarbeitern nach langem Hin und Her am Ende gewährten, alles andere als üppig. Immerhin, diese Gehaltsaufbesserung wurde dann auch von der Gemeinde Wanne übernommen.
Auch an diesem Beispiel wird deutlich, selbst wenn die Wanne-Eickeler Angestellten doch noch zufrieden waren: Die viel besungene „gute alte Zeit“ hielt durchaus nicht immer das, was sie versprach…