Grundsätzlich stimmt das. Nimmt man aber Medikamente wie bestimmte Cholesterinsenker, Arzneimittel für den Herzrhythmus oder Antidepressiva ein, kann das schnell nach hinten losgehen.
Grapefruitsaft beeinflusst das sogenannte CYP3A4-Enzym im Darm, das für die Verstoffwechslung von vielen Arzneistoffen zuständig ist. Das Enzym kann nicht mehr so gut arbeiten. Der Effekt schon bei einem Glas hält ungefähr 24h an. Je mehr Saft getrunken wird, desto stärker und länger wird das Enzym blockiert.
Es ist möglich, dass die Konzentration eines Arzneistoffes steigt, weil das Enzym das Medikament nicht in normalem Maß abbaut. Das kann u.a. zu mehr Nebenwirkungen führen.
Im schlimmsten Fall wirkt ein Medikament weniger bis gar nicht, da das Enzym, welches durch den Saft blockiert wird, den Arzneistoff erst zur Wirkung aktivieren müsste.
Es muss im Einzelfall immer abgewägt werden, wie stark der Effekt die Gesundheit beeinflusst. Bei einigen Medikamenten ist ein Verzicht auf Grapefruitsaft auch im Beipackzettel empfohlen.
Ansonsten gilt: es hilft Ihnen neben dem Arzt auch Ihr Fachmann oder Fachfrau für Arzneimittelfragen – Ihre Apotheke!